Das rote Residenzschloss von Rastatt ist heute unser Ziel, aber beim historischen Rundgang durch die ehemalige Markgrafenstadt gibt es noch viel mehr zu entdecken.

Wir parken direkt in der Schlossgalerie und stehen auch schon direkt vor dem Wasserturm am Flüsschen Murg, der das Brunnenhaus im 19 Jhd. ersetzte und da die Sonne so schön scheint, genießen wir im kleinen Café erstmal einen Kaffee. In derselben Gartenanlage befindet sich ebenfalls die kleine Pagodenburg, die auch schon früher für die Kinder als Spielstätte diente. Ebenfalls daneben befindet sich die Einsiedlerkapelle, die einst nach mehreren Wallfahrten von der Markgräfin gestiftet wurde. Unweit ist auch ein kleiner Spielplatz 😊

Nun überqueren wir die B36, vorbei an der alten Post, die früher einmal eine Kaserne gewesen war, bis zum Museumstor, das im 18 Jhd. den Schlosspark von der bürgerlichen Welt trennte. Ursprünglich sollte hier mal ein Museum eröffnet werden, was jedoch nie umgesetzt wurde.

Wir laufen durch das Tor, die Poststraße mit den kleinen Geschäften hinunter, bis wir über die Kaiserstraße den großen Marktplatz erreichen.

Nicht zu übersehen, ist die Stadtkirche St. Alexander, die bereits Anfang 1700 geplant, jedoch erst um 1780 fertiggestellt wurde.

Um die Kirche herum befindet sich drei Brunnen, deren Geschichte alle Heilige beinhalten, aber mit unterschiedlichen Geschichten. Der Bernhardus-Brunnen ist dem heiliggesprochenen Markgrafen Bernhard II. von Baden gewidmet, während der Alexius-Brunnen dem Heiligen Alexius von Edessa zu Ehren gebaut wurde, als Schutzpatron für Überschwemmungen und Erdbeben, die Rastatt über die Jahrhundert erlebt hat. Der Johannes-Nepomuk-Brunnen ist der imposanteste und ist dem Heilige Nepomuk gewidmet. Er diente früher als Trinkwasserquelle Rastatts – mit einem für damalige Zeiten sehr innovativem Pumpwerk.

Wer noch tiefer in die Stadtgeschichte eintauchen möchte, der kann das Stadtmuseum, das sich ebenfalls hier befindet, besichtigen. Am Marktplatz finden sich einige Café, aber da hier Autoverkehr herrscht, ist dies eher ungemütlich.

Wir schlendern weiter über den Marktplatz bis zum historischen Rathaus, das früher keine Seitenwände hatte und bei Regen als Unterstand und Markthalle diente. Bis heute ist es jedoch Sitz des Rathauses.

Von hier aus biegen wir rechts in die Lyzeumstraße ab, mit einen kurzen Abstecher zur Städtischen Galerie Fruchthalle und dem Pfefferbrunnen, die sich auf einem schönen Platz befindet. Kurz danach stehen wir vor der Bernhardus-Kirche. Sie ist die älteste Kirche in Rastatt und demselben heiliggesprochenen Markgrafen gewidmet, wie der Brunnen 😊. Innen ist sie aufwendig verziert und das Deckengemälde, das CCCC darstellt, beeindruckt. Auch der kleine Friedhof erzählt von der Geschichte Rastatts. Hier ruhen wir uns ein wenig aus, bevor wir an historischen Gebäuden wie das Kulturforum und die evangelische Kirche vorbeischlendern.

Endlich stehen wir vor dem Residenzschloss, das mit seiner Farbe einfach zauberhaft aussieht und uns in seinen Bann zieht. Langes sitzen wir am großen Brunnen und genießen den Blick auf das größte Barockschloss am Oberrhein, das der Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden – nach Vorbild von Versailles und Schönbrunn – von einem Jagdschloss dieses Residenzschloss umbauen ließ. Nach seinem Tod führte seine Frau die Regierungsgeschäfte noch über 20 Jahre weiter und stellt das Schloss fertig.

Einen Teil des barocken Schlosses kann man besuchen. Unsere Führung durch das Schloss führt uns durch Vorzimmer, Schlafzimmer, Audienzzimmer bis zum Hauptsaal des Schlosses, den Ahnensaal. Am Beeindruckendsten fanden wir allerdings die prunkvolle Schlosskirche. Wer schonmal vorab einen Blick in die wunderschöne Schlosskirche werfen will, kann das bequem von zu Hause machen: Schlosskirche Rastatt Panorama: Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg (baden-wuerttemberg.de)

Bevor wir zum Auto zurücklaufen, verbringen wir den restlichen Nachmittag im Schlossgarten. Einst sollte dieser herrliche Parkanlage den Reichtum des Markgrafen nach außen zeigen, aber im 17 Jhd. begonnen, wurde sie über die Jahrhunderte immer wieder erweitert und geändert. Die heutige Form bekam der Park erst 1989. Nichtsdestotrotz sind die phantasievoll angelegten Barockgärten, die Laubbögen und der kleine See eine Oase der Ruhe, mit meist traumhaften Blick auf das bezaubernde Schloss.

Unser Tipp: Beim Tourismusamt auf der Rückseite des Residenzschlosses gibt es diesen historischen Rundgang auch für Kinder. Eine kleine Stadtmaus Ludwig führt kindgerecht durch die Stadt und erklärt Geschichte verständlich aus Sicht einer Maus. So ist ein historischer Spaziergang nicht langweilig, wenn man Rastatt mit Kindern besucht. Stadtgeschichten für Kinder in Rastatt (ludwig-die-stadtmaus.de)

Information:

Parken: Parkhaus im

Strecke: ca. 4 km

Kinderwagen: ja

Weitere Informationen: www.tourismus-rastatt.de; Schlosskirche Rastatt Panorama: Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg (baden-wuerttemberg.de); Historische Route | Tourismus Stadt Rastatt (tourismus-rastatt.de); Residenzschloss Rastatt (schloss-rastatt.de)